Was haben diese berühmten Destillerien gemeinsam? Richtig, sie werden von ihren Fans und vom Markt extrem gehypt und GELIEBT! Aber genauso GEHASST! Es gibt gewisse Destillerien, die polarisieren einfach extrem.
- Durch ihr Marketing.
- Durch ihre (oftmals viel zu teuren) Abfüllungen.
Und dadurch, dass es genügend Leute gibt, die ihnen folgen und die Whiskys aus den Händen reißen. Böse Lemminge!
Doch halt!
Ist es wirklich so schlimm, dass diese Destillerien so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Ich habe mich mal hingesetzt und gute Gründe gefunden, warum es gehypte Brennereien geben sollte:
Die 7 guten Gründe für Hype-Destillerien
1) Im Windschatten fährt es sich besser
Die alte Weisheit aus dem Radsport kann man auch auf die Whiskywelt übertragen. Zumindest modifziert! Ziehen einige wenige Brennereien allen Wind (=Hype) auf sich, kann sich der geneigte Genießer währenddessen in Ruhe bei den "windstillen" Destillerien umsehen und dort auf unzählige hervorragende Abfüllungen zu wirklich fairen Preisen stoßen.
Einer meiner aktuellen Preis-Leistungs-Champions ist aktuell Benromach (weitere Infos unten)!
2) Je extremer der Hype, desto eher gibt es welche die sich in die andere Richtung absetzen
Vermeintlich schlechte Beispielen rufen regelmäßig den "jetzt erst recht" Modus auf den Plan. Sei es Bruichladdich, die sämtliche Arbeitsschritte mit eigenen Mitarbeitern oder lokalen Kooperationspartnern auf Islay vollziehen statt Rohstoffe aus der Ukraine oder gleich aus unbekannten Ländern einzukaufen.
Sei es GlenWyvis, die nicht nur Community-owned sind (jeder Investor hat eine Stimme, unabhängig von der Kapitaleinlage), sondern auch zu 100% mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Sei es der unabhängige Abfüller Wemyss, der auch bei seinen Blends auf hervorragendes Fassmanagement denn auf günstige Produktionsweise achtet.
- Ergo: Je mehr Hype, desto mehr Gegenbewegungen werden auch erzeugt!
3) Die Hype-Destillerien schaden dem Genießer gar nicht
Einfach gesagt: Wen das übertriebene Marketing-Gedudel stört, der kann es ja ignorieren.
"Aber die machen die Marktpreise kaputt" wirst Du jetzt möglicherweise einwenden.
--> Nö.
Das macht die irre Nachfrage nach allem, was >3 Jahre alt ist und >40% Alkohol hat.
4) Wenn viel verdient wird, wird auch viel reinvestiert
"Ich zahle doch nicht deren teures Marketing". Sehr oft habe ich diese Aussage bereits gehört.
FAKT IST: Noch nie konnte man so günstig gutes Marketing machen! Siehe bspw. die Arran White Stag Abfüllungen: Mit Posts auf Social Media werden jährlich Fans gesucht, die sich an der Auswahl der White Stag Abfüllung beteiligen wollen. Durch die Bewerbungskriterien (Einsendung eines Fotos zu einem bestimmten Thema) wird die Markenbindung der Fans gestärkt und das Thema gleichzeitig viral geteilt.
Ist die Abfüllung gefunden und auf dem Markt ist sie natürlich innerhalb von Minuten ausverkauft.
Dieses Geld fließt dann natürlich nicht nur in die Taschen gieriger Investoren, sondern auch in die Finanzierung von qualitativ hochwertigen Fässern, welche einfach immer teurer werden.
MERKE: Gutes Marketing = zufriedene "Fans" = gute Umsätze = hohe Investitionen = guter Whisky!
5) Sich aufzuregen ist der Deutschen liebste Beschäftigung
Nirgends wird so viel und so häufig gemeckert wie bei uns. Woher das kommt? Keine Ahnung.
Aber es ist ein verdammter Volkssport!
Auch wenn ich mich daran nicht beteiligen möchte, da ich Dinge generell positiv sehe, brauchen anderen diese Beschäftigung offenbar. Sonst hätten sie ja plötzlich nichts zu tun und könnten verrückte Dinge tun. Wie mir den ungehypten Whisky wegkaufen.
Ne, das will ich nicht. Und du?
6) Irgendwann ist auch für Dich eine Kampagne dabei
Auch die, die exzessives Marketing am meisten verteufeln, haben einen wunden Punkt.
Irgendein Faible oder Hobby, für das sie brennen.
Und sollte dieses irgendwann einmal Teil der nächsten Markteting-Kampagne sein, dann werden auch Sie beim Hype-Whisky zuschlagen. So wie bei Game of Thrones.
- Du bist da immun? Und wenn eine Abfüllung zu Deinem Lieblingsverein kommt?
Ich sag nur, wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein...
7) Hype um des Hypes willen wird ohnehin enttarnt
Folgt dem Marketing kein entsprechender Inhalt, werden das auch die größten Fans irgendwann erkennen. Man muss nicht nur im Web oder auf der Wand liefern, sondern auch in der Pulle.
Ein schlechter Hype wird also nicht zurückkommen. Amen.
Du siehst, es gibt viele gute Gründe möglichst viele verschiedene Brennereien zu haben, darunter auch Hype-Brennereien.
FUNFAKT: Eine der sog. Hype-Brennereien ist übrigens auch ganz vorne in der Bewertung der User auf Whiskybase.
Welche das ist? Und welche der "konventionellen" Brennereien weit vorne liegt? All das erfährst Du im kostenlosen World Whisky Report 2019 von thepotstill.de!
Wir wünschen Dir viel Freude beim Schmökern!
Chì mi thu a dh ’aithghearr!
Chris von thepotstill.de
P.S.: In unseren Whisky-Empfehlungen des Monats Juni habe ich drei Brennereien ausgewählt, die für ehrlichen und unaufgeregten Whisky zu fairen Preisen stehen:
Schau doch mal hier!