Nach vier wunderschönen Tagen in den Highlands ging es nun für uns zurück ins hektische Stadtleben. Dies sollte jedoch nicht ohne Whisky geschehen und so wurde spontan die Clydeside Distillery, mitten in Glasgow gelegen, angesteuert.
Diese ist erst seit 2017 in Betrieb und hat daher bisher noch keinen eigenen Whisky veröffentlicht, im Rahmen der Tour werden jedoch drei Malts (vermutlich aus Schwesterbrennereien) verkostet. Doch hierzu später mehr!
Die Führung startete mit einem Film über die Geschichte der Docks, auf dessen Grund die heutige Brennerei steht. Alles in altem Stil gehalten und optisch sehr ansprechend, genauso wie die folgende Ausstellung über Docks und Destillerie, für deren Besichtigung wir 15 Minuten zur freien Verfügung hatten.
Für mich hätte der Bezug zum Whisky jedoch noch stärker hergestellt werden dürfen.
Nun ging es hinüber in den eigentlichen Produktionsbereich, wo wir wie üblich mit der Einführung in die zur Herstellung verwendeten Zutaten starteten.
Die Gerätschaften waren ausnahmslos aus Edelstahl und in dementsprechend moderner Optik.
Als Corporate Design wurde durchgehend das rot und schwarz verwendet, mit dem die Handelsschiffe bemalt werden. Der Guide erklärte: Ist von dem unteren roten Teil nichts mehr zu sehen ist das Schiff zu schwer, ist von dem oberen schwarzen Teil nichts mehr zu sehen ist es (für die Ladung Whisky) zu spät.
Vom Stillhouse aus hatte man einen schönen Blick auf den Fluss und die verbliebenen Hafenanlagen, im Hintergrund konnte man auch entfernt das Ibrox Stadion erkennen. Sehr anschaulich waren auch die verschiedenen Phasen des Destillationsprozesses präsentiert, ein Teil des Outputs wurde in je einer Flasche ausgestellt.
So konnte man am Boden der Foreshots sehr gut die bläulich schimmernden schwefligen Substanzen erkennen, die bei zu schneller Umstellung auf den Middle Cut Einzug in den New Make fänden.
In diesem wirklich wunderbaren Stillhouse hätte ich wirklich noch Stunden verbringen können, doch leider ging die Tour nach einer kurzen Fotopause weiter. Nicht wie sonst meist üblich ins Warehouse, denn dieses gibt es aus Platzgründen auf dem Produktionsgelände der Clydeside Distillery nicht (die Fässer werden außerhalb der Innenstadt gelagert), sondern weiter in den Tastingraum.
Hier gab es dann wie bereits erwähnt drei Whiskys im Ausschank: Ein Lowland-, ein Highland- und ein Islay-Whisky, welche alle mindestens 10 Jahre alt und mit jeweils 40% ABV abgefüllt waren. Alle drei waren sehr seicht und süffig, man konnte merken, dass die Tour hier auch für Touristen gestaltet ist, welche zufällig an der Destillerie vorbeikommen. Da die Destillerie die gleichen Eigentümer hat wie Auchentoshan, Glen Garioch und Bowmore vermute ich, dass diese die jeweiligen Repräsentanten ihrer Region waren.
Schon wäre es noch gewesen, auch den New Make zu probieren, doch dies dürfte den überwiegend touristischen Besuchern nicht vermittelbar gewesen sein. Immerhin kann dieser für £14 in der 0,2L Flasche im Shop erworben werden.
Um ein Fazit zu ziehen: Der Besuch war absolut lohnenswert und die gesamte Destillerie ist eine tolle Symbiose aus alt und neu! Auf den ersten Whisky bin ich daher besonders gespannt und werde das ganze weiter verfolgen!
Nach dem Destillerie-Besuch hatten wir noch nicht genug vom Whisky und machten aid dem Heimweg Zwischenstopp in zwei Pubs: Dem Ben Nevis und dem Bon Accord.
Beide haben eine tolle Auswahl und vernünftige Preise zu bieten, wir kommen gerne wieder!
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