Nach einem morgendlichen Trail-Run entlang der Destillerie und dem Frühstück ging es jedoch zunächst in den Ort Killin am Loch Tay, welcher Mini-Wasserfälle und einen äußerst gemütlichen Pub beherbergt.
Ein lohnenswerter Ausflug, insbesondere für Wander- und Naturfreunde!
Leider konnten wir hier nicht sehr lange bleiben, da bereits der nächste Destillerie-Besuch auf uns wartete: John Dewar's Aberfeldy Distillery! Vor knapp zwei Jahren hatte ich dem Besucherzentrum bereits einen Besuch abgestattet, nun konnte dieser auch mit Führung und Tasting abgerundet werden.
Die Führung durch die Räumlichkeiten gestaltete sich als unspektakulär bis enttäuschend, keinerlei Fotos waren erlaubt und unsere Guide wirkte nicht gerade überschäumend entusiastisch. Sehr nett gemacht war jedoch das Heritage Museum, welches auch ein kleines Kino beherbergte.
Hier wurde ein kurzer Film zur Geschichte der Dewars gezeigt, anschließend hatten wir die Gelegenheit das Museum unter die Lupe zu nehmen. Neben den vielen altertümlichen Ausstellungsstücken gefiel mir die Aroma-Tasting-Station besonders gut. Hier wurden per Knopfdruck Aromen versprüht und man konnte diese erraten.
Die Tour selbst endete mit einem weiteren kurzen Film im Warehouse, in dem nochmals die gesamte Whiskyproduktion erklärt wurde. Der Sinn erschließt sich mir an dieser Stelle nicht so recht, da dies ja bereits Gegenstand der vorherigen Führung war.
Nun ging es endlich über zum flüssigen Gold. Es wurde ein Malt direkt aus dem Fass präsentiert. Dieser stammte aus 1999 und stellte sich später als das Highlight des Tages heraus.
Auch die Möglichkeit für einen Gast, das Fass selbst zu öffnen war eine tolle Geste. Nach einem ersten Kurz-Tasting des Malt gingen wir hinüber ins Besucherzentrum, wo fünf weitere Whiskys zur Verkostung für uns bereitstanden. Der Raum ist wirklich sehr liebevoll eingerichtet und wir hatten einen schön gelegenen Tisch in der Nähe der Bar.
Zum Tasting wurden uns der 12- und 18-jährige Dewar's Blend sowie der Aberfeldy 12yo, 21yo und ein 2002er Single Cask gereicht.
Mit geringen Erwartungen an die Blends wussten diese durchaus zu überzeugen. Der 12-jährige ist ein beschwingter leichter Malt welcher sich wirklich perfekt für den Genuss nebenbei, auf größeren Feierlichkeiten oder für Einsteiger eignet. Der 18-jährige ist ein wenig alkoholischer aber auch sehr leicht und gaumenschmeichelnd.
Ein perfekter Einstieg für die Single Malts also, welche nun als nächstes bevorstanden.
Der 12yo Aberfeldy zeigte sehr deutlich die Honignoten, die durch die lange Fermentationszeit von 72 Stunden erreicht werden soll. Der 21-jährige hingegen konnte mit deutlich höherer Komplexität glänzen, feine Noten von Zitrus und Vanille spielten hier eng zusammen. Zum Abschluss gab es das Single Cask aus 2002, welches leider nicht an das aus 1999 heranreichen konnte. Da es leider nur dieses als Handfilled im Shop zu erwerben gab fiel der beabsichtigte Whiskykauf leider aus. Glücklicherweise werden die nächsten Tage noch weitere Destillerien bereithalten!
Am Abend gab es noch ein herausragendes Dinner im "Three Lemons" in Aberfeldy, welches als Restaurant und Bar eine absolute Empfehlung ist! Der Venison Burger mit Haggis ist hier meine erste Wahl!
(Beitrag enthält unbezahlte Werbung)