Tasting Notes #024: Arran The Bothy vs. Bier Finish

Das lange Warten hat ein Ende. Endlich kann das erste Fassexperiment gebottled werden. Alles begann Anfang August 2018, als zwei 3L-Fässer aus französischer Limousin Eiche den Weg in heimische Gefilde fanden. Eines davon wurde mit dem Dortmunder Bier Hövels befüllt, welches inklusive Austausch 123 Tage im Fass verbleiben durfte. 
Für die Nachreifung kam der Arran The Bothy Batch 4 zum Einsatz,  da dieser sich mit seinen leichten und fruchtigen Noten perfekt für eine weitere Lagerung anbot. Nach 24 Tagen hat der Malt einige neue Aromen aufgenommen und darf erneut der Flasche entgegensehen.
Hier die Daten auf einen Blick:
Im folgenden werden die beiden Malts (Original vs. Nachreifung) gegeneinander verkostet:
Farbe: Das Original (O) ist honigfarben, der nachgereifte Malt (N) ebenfalls, allerdings eine Nuance dunkler 
Nase: Sanfte Getreidenoten erreichen die Nase, unterstützt wird dies durch einen Anklang von Zitrus und deutliche Vanille sowie ein wenig Karamell (O). Die gefinishte Version hat deutlich würzigere Getreide- und auch Malznoten, die die Zitrusaromen in den Hintergrund drängen. Vanille und Karamell sind hier ebenfalls zu vernehmen. 
Geschmack: Die Zitrusfrüchte werden noch etwas intensiver und es tritt etwas Honig hervor. Die Eiche aus dem Fass ist ebenfalls leicht zu vernehmen (O). Der Whisky mit Bier-Finish strotzt hingegen vor intensiven malzigen Noten, auch das 3L-Eichenfass hat ganze Arbeit geleistet. In nur drei Wochen hat der Whisky eine Würzigkeit erreicht wie viele andere in mehreren Jahren nicht. 
Abgang: Das Original hat einen mittellangen eher zitrusfruchtigen Abgang, der von einem Tropfen Honig abgemildert wird. Der Abgang der veredelten Malts ist mittellang bis lang und auch hier deutlich malziger. Die Zitrusfrüchte haben sich eher in Trockenfrüchte gewandelt und geben ebenfalls einen leicht süßlichen Touch. 
Fazit: Bei einer Blindverkostung hätte ich sicherlich mehrere Jahre Altersunterschied zwischen den Whiskys unterstellt, immer wieder beeindruckend wie intensiv solch kleine Fässer in kurzer Zeit wirken können. Der nachgereifte Whisky ist trotz geringerer Alkoholstärke deutlich intensiver und weiß mit der tollen Malzigkeit des Bieres zu überzeugen. Ein gelungener Auftakt in die Serie der Nachreifungen!