Heute gibt es Tasting Notes aus dem Urlaub, entsprechend klein fällt das Equipment für die Verkostung aus. Ins Mini Glencairn schafft es diesmal der Andromeda V von Scotch Universe aus einem Ex-Rotweinfass.
Das Sample des leicht rauchigen Highlanders, höchstwahrscheinlich ein Ardmore, habe ich freundlicherweise von
Björn (whiskydiaries.de) bekommen. Vielen Dank an dieser Stelle!
Rahmendaten:
Farbe: Saftiges Gold mit minimalem Rotstich
Nase: Neben erwartbar leichtem Rauch gesellen sich unerwartet tropische Fruchtnoten in der Nase, Aprikose und Orange vermischen sich zu einem süßlichen Kompott. Erst nach einiger Zeit wandeln sich diese in eher dunklere, verdörrte Trockenfrüchte und werden begleitet von Marzipan und etwas Vanille. Nach weiteren Minuten verblassen die Früchte und der Malt wird blumiger und würziger.
Geschmack: Im Mund geht zunächst ein scharfer Wind um, hinterher ziehen mächtige Rauchschwaden, die ich so nach dem Eindruck aus der Nase nicht erwartet hätte. Der Alkohol ist ziemlich kräftig und setzt eine stark bittere Note. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die subtraktive Reifung hier schon weit genug fortgeschritten ist, es könnte auch noch eine ganz leichte metallische Note vorliegen. Sehr deutlich sind jedenfalls Zitrusfrüchte zu vernehmen und mit ein wenig Fantasie auch Rhabarber.
Abgang: Eher kurz bis mittellang, trocken und würzig süß. Die Säure verfliegt schnell und gibt den Blick auf Karamell und Vanille frei.
Fazit: Ein typischer Malt von Scotch Universe, wild und jung, in der Nase sehr gefällig, im Mund ein Ungetüm. Die ersten Sekunden im Mund sind mir zu wüst, hier könnten ein paar gerade nicht vorhandene Tropfen Wasser Abhilfe schaffen. Danach und vor allem davor ein wirklich schöner Whisky der mit seiner dezenten Rauchigkeit und dem Spiel der Fruchtnoten zu überzeugen weiß. Ich werde ihn definitiv noch einmal mit Wasser probieren!
(Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung)